In der letzten Sitzung des Umweltausschusses wurde vom zuständigen Referenten ein mündlicher Bericht zu den Baumfällungen im Stadtgebiet Augsburg abgegeben. Anna Rasehorn umweltpolitische Sprecherin: „Die Zahlen, auf die mein Kollege Christian Pettinger noch einmal dezidiert eingeht, zeigen wieder sehr deutlich, dass unter der Ägide des „Grünen“-Referenten weiterhin deutlich mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt werden. Das Umweltreferat rühmt sich damit, den Baumschutz zu verschärfen und einen neuen Baumschutzleitfaden auf den Weg gebracht zu haben. Wie sich nun aber wieder einmal zeigt, ist dieser Leitfaden von allen Bürger*innen einzuhalten – nicht aber vom Umweltreferat selber. Hier werden Vertrauen der Bürger*innen und unsere Umwelt verspielt!“
Der Aussage des Umweltreferenten, es seien für erforderliche Nachpflanzungen und die Kontrolle der Baustellen zu wenig Personal im Grünordnungsamt beschäftigt, entgegnet Rasehorn. „Ja, es ist zu wenig Personal für die Baumpflege im Grünordnungsamt beschäftigt, so dass sie ihre Arbeit gar nicht erfüllen können. Deshalb hat die SPD bereits im Jahr 2014 eine Organisationsuntersuchung und die notwendigen Personalmehrstellen beantragt. Ich darf den Referenten schon daran erinnern, dass er es war, der die Hälfte der vorgeschlagenen Stellen für die Baumpflege nicht wollte.“
„Zudem braucht die Stadt Augsburg ein weitreichendes Konzept, wo wir Bäume perspektivisch nachpflanzen und den Platz dafür haben bzw. schaffen können, indem wir beispielsweise Straßen verengen.
Laut den vorgestellten Zahlen würden heuer 356 zum Teil ortsbildprägende Großbäume aus verschiedenen Gründen gefällt werden. Christian Pettinger, Stadtrat ÖDP: „Es ist ein Skandal, dass in Bayern immer noch das Baurecht den Baumschutz aushebeln kann und so auch dieses Mal etliche geschützte Bäume für Neubauten geopfert werden. Bis da adäquate Ersatzpflanzungen die gleiche klimaschützende Wirkung entfalten können, vergehen Jahrzehnte.“ Auch wäre es an einer Baustelle der Stadtwerke wieder einmal zur Beschädigung von Wurzelscheiben von großen Bäumen gekommen. Hier sei noch nicht absehbar, ob die betroffenen Bäume gerettet werden könnten. „Damit ist klar, dass die Bildungsarbeit in Sachen Baumschutz in Augsburg noch nicht wirklich bei den ausführenden Akteuren im Straßenbau angekommen ist“, so Pettinger.
Zum Ausgleich der Fällungen sollen in dieser Pflanzsaison 260 neue Bäume gepflanzt werden. Mit der Aussage, dass bei den Ersatzpflanzungen auch die Baumsprösslinge in den Parkanlagen hinzugezählt werden müssten, setzt der Referent dem Ganzen die Krone auf. „Mit dieser Aussage will er die Augsburger Bürger anscheinend für dumm verkaufen. Denn das zuständige Fachamt entfernt in der Regel die Baumsprösslinge um dem umliegenden Baumbestand den erforderlichen Platz zu verschaffen. Im Übrigen funktioniert die natürliche Verjüngung nur in Waldflächen und aber nicht dort, wo die Fällungen stattfinden“, so Pettinger.
F.d.R.
Michael Egger
Fraktionsgeschäftsführer